Gottesdienste in Einheit und Hoffnung

04 Aug. 2023

Bei den Gottesdiensten während der Vollversammlung wird das Thema „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“ aufgegriffen, um die Teilnehmenden zu ermutigen, Kraft in der Einheit zu finden und die Vielfalt der lutherischen Gemeinschaft zu feiern. Tom Witt, LWB-Koordinator für die Vollversammlungsgottesdienste, gibt Einblicke in die Vorbereitungen.

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Global Commemoration of the 500 years of Reformation. Photo: LWF/Johanan Celine Valeriano

Global Commemoration of the 500 years of Reformation. Photo: LWF/Johanan Celine Valeriano

Vorbereitungen für eine Woche eindrücklicher Gottesdiensterfahrungen  

(LWI) – Gerade werden die letzten Vorbereitungen für die Gottesdienste der Dreizehnten Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) getroffen. Der Internationale Planungsausschuss für Gottesdienste (IPAG) hat ein alle Sinne umfassendes Gottesdiensterlebnis geschaffen, bei dem das Vollversammlungsthema „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“ im Mittelpunkt steht. Liturgien, Gebete und Musik schaffen den Rahmen und gute Voraussetzungen, damit die Teilnehmenden als eine Gemeinschaft in Christus an Gottesdienstfeier, Bekenntnis, Klage und Reflexion teilhaben können. 

„Diese Vollversammlung verspricht, eine transformative Erfahrung für die Teilnehmenden aus der gesamten lutherischen Gemeinschaft zu werden“, sagt Tom Witt, der Koordinator der Vollversammlungsgottesdienste. „Das gemeinsame Gebet erinnert uns daran, dass unsere Gottesdiensterfahrung von unseren Unterschieden bereichert wird. Es ist wichtig, dass wir die einzigartigen Stimmen, aus denen unsere weltweite Gemeinschaft besteht, feiern.“

Jeden Tag wird ein bestimmter Teil des Themas hervorgehoben. An den ersten beiden Tagen konzentriert sich die Vollversammlung auf das Konzept „Ein Leib“. Beim Eröffnungsgottesdienst betrachten die Besuchenden in das Evangelium der Menschwerdung und reflektieren über die Geburt Christi in einer schlichten Krippe. „Die Verkörperung der Liebe Gottes gemahnt uns daran, dass alle Leiber, einschließlich die Schöpfung selbst, grundsätzlich gut sind“, sagt Witt. „Diese Erkenntnis ruft uns dazu auf, unsere Verantwortung füreinander anzunehmen und in jedem Menschen das göttliche Abbild zu erkennen.“ 

Am 16. September, legt der Gottesdienst den Schwerpunkt auf „Ein Geist“, und am darauffolgenden Tag die Sonntagsgottesdienste in Kirchengemeinden in Krakau, Südpolen und der Tschechischen Republik sowie den in der Slowakei. Mit diesem Erlebnis sollen „die Verbundenheit zwischen der vielfältigen Gemeinschaft der Kirchen vertieft und die Erkenntnis, dass wir ein Leib in Christus sind, verstärkt werden“, so Witt. 

An den letzten beiden Tagen der Vollversammlung steht „Eine Hoffnung" im Mittelpunkt. Während der letzten beiden Tage der Vollversammlung wird das Thema "Eine Hoffnung" im Mittelpunkt stehen. In Anerkennung der Realität einer durch Unterschiede geteilten Welt will die Vollversammlung die gemeinsame menschliche Existenz betonen, die in Jesus Hoffnung finden kann. Ungeachtet ihrer Nationalität oder Herkunft kommen die Teilnehmenden mit dem Verständnis zusammen, eine Familie zu sein, dass die gesamte Menschheit in einem Boot sitzt, und die Stürme des Lebens gemeinsam gemeistert werden müssen. „Und dass Jesus inmitten des Aufruhrs und der Turbulenzen ein Leuchtfeuer der Hoffnung ist, das einen neuen Weg weist und uns zeigt, wie wir die Einheit leben und nähren können“, sagt Witt. 

Das Geschenk des internationalen Gottesdienstes zelebrieren 

Wenn die Vollversammlungsteilnehmenden am 11. und 12. September ankommen, werden sie gebeten, ein Stück Stoff in ein hölzernes Kreuz einzuflechten. Dieses Kreuz bildet dann das Kernstück einer großen Gebetsweltkarte, die als sichtbares Sinnbild während der ganzen Woche im Gottesdienstraum aufgestellt sein wird. „Wir werden uns versammeln, um uns von Gottes Wort in Gebeten und Predigten, in Worten und Gesängen, in Kunst und liturgischen Ritualen, über Brot, Wein und Wasser prägen zu lassen“, so Witt. 

Das für die Musik verantwortliche Team bereitet nicht weniger als 83 Musikstücke vor und bezieht dabei jede Region des LWB mit ein. Die Teilnehmenden werden also in vielen Sprachen singen können. „Es dürfte herausfordernd werden, wenn sie etwas auf Polnisch singen sollen!“, fügt der Gottesdienstkoordinator hinzu. „Außerdem werden uns Chöre aus drei örtlichen lutherischen Gemeinden bei den Abendandachten an ihrer Musik teilhaben lassen. Und ein aus mehreren Gemeinden zusammengestellter Chor wird am 13. September beim Eröffnungsgottesdienst singen.“ Der IPAG hofft, dass sich die Teilnehmenden durch die vielfältigen Ausprägungen des Gottesdienstes, die für die Vollversammlung vorbereitet werden, freundlich aufgenommen fühlen. Über 40 verschiedene Gottesdienstleitende, Vorlesende und Fürbittende aus der ganzen Welt werden mithelfen, die Gottesdienste zu gestalten. 

Neben dem Abendmahlsgottesdiensten zur Eröffnung und zum Abschluss finden unter der Woche Gottesdienste statt, die in Morgen- und Abendandachten gegliedert sind und einem klassischen liturgischen Ablauf folgen, der in der Ökumene verbreitet ist. 

Außerdem sind täglich kurze Gebete zur Mittagszeit sowohl in den Dorfgruppen als auch im größeren Plenarsaal geplant. Stattfinden sollen diese direkt vor dem Mittagessen, damit die Teilnehmenden während der geschäftigen Versammlungstage durchatmen können. Abschließend meint Witt: „Zusammen wollen wir ein Gefühl der Einheit und der Hoffnung entfachen, dass noch lange nach Ende der Vollversammlung nachklingt.“

LWF/T. Rakoto